Kritik der xenophobischen Vernunft Während der jüngsten Angriffe rechtsextremer Meuten auf Häuser in Deutschland lebender Ausländer trat ein merkwürdiges Phänomen zutage: die gewalttägen Aktionen und das Verhalten der Brandstifter wurden diesmal nicht von der Polizei sondern von ihren feigen Handlangern auf Video festgehalten. Mehr noch als die nationalsozialistische Ideolgie, die realistisch betrachtet eher als eine Art subversives Rollenspiel mit dazugehörigen Kleidung und Gebärden konsumiert denn als eine tief verwurzelte, klassenbestimmende Lebensüberzeugung verkörper und ausgetragen wird, betonen diese Videoaufzeichungen ihren terroristischen Charakter. Ja, genausowenig wie die öffentlichen Bekenntnisse der Volksrepublik China sind diese Aufnahmen dazu bestimmt, Außenstehenden zu zeigen, daß man im Recht ist. Es sind vielmehr disziplinierende Optionen, um die Gruppe von innen heraus zu kontrollieren: hinterher werden "nachlässige" Gruppenmitglieder auf ihre Zurückhaltung beim Gebrauch exzessiver Gewalt angesprochen. Sie hätten sich nich explizit genug "ausgedrückt". Bei der nächsten Aktion wird allein das Bewußtsein, daß Kameras anwesend sind, so disziplinierend wirken, daß Zweifler mehr als durch ihre ideologische Gesinnung durch diese minutiöse Aufzeichnung zu Gewalttätigkeiten veranlasst werden. So gesehen liegt der Faschismus eher in der Technik als im Bewußtsein. Nicht in dem, was die Menschen denken oder sind, sondern in dem, was sie glauben, tun zu müssen, um dem unentrinnbaren Zwang des Mediums zu entsprechen. Faschistischer Terror und Medien Aber diese Kontrolle ist keine Erfindung der Faschisten. Im Gegenteil. Der "Terror" der Medienis ein integraler Bestandteil der demokratischen Rechtsordnung. Zwar wird der Einbruch in die Privatsphäre noch immer kritisiert, aber diese Kritik ist bedeutunglos im Vergleich mit der Selbstverständlichkeit, mit der wir in Fernsehen und Radio unser Hab und Gut gegenüber Weldfremden offenbaren. Was den geschicktesten Foltermethoden nicht gelingt, schaffen die Medien: sie verleiten uns zu Taten, für die wir uns im Nachhinein schämen müßten. Das beängstigende an diesen TVSpielchen ist nicht so sehr die Tatsache, daß es uns Spaß machtm usn so peinlich wie möglich zu benehmen, sondern das völlige Fehlen jeglichen Gefühls von Verlegenheit. Unser Sebstbild fällt offenbar in einem sehr hoghen Maße mit dem zusammmen, was die Medien zeigen. Die Technik füllt unser Bewußtsein. "The Medien", um mit Marshall McLuhan zu sprechen, scheint immer mehr "the message" zu werden. Was für das Medium Fernsehen aufgeht, gilt in noch höhere Maße für DAS mensliche Medium überhaupt: die Sprache. Roland Barthes wies einmal darauf hin, daß "die Sprache weder reaktionär noch progressiv ist, sondern schlicht und einfach: faschistisch". Nicht weil sie, wie wir unwillkürlich zu denken geneigt sind, und das Wort entzieht oder uns brutal am Sprechen hindert, sondern weil sie uns ständig zum Sprechen veranlaßt. Auch Gilles Deleuze meint, daß "wir nicht an einder Kommunikationsunfähigkeit leiden, sondern gerade an all den Kräften, die uns zwingen, uns zu äußern, wenn wir nicht viel zu sagen haben". Das Bloßlegen der Seele unser WoodyAllenKomplex erfahren wir bald als natürlichen Antrieb. In diesem selbstsüchtigen Narzismus findet die Forderung des 19. Jahrhunderts nach persönlicher Entfaltung, nach Bildung ihren Höhepunkt. Daß wir die nich nachlassende Suche nach "unserer" wahren Identität noch immer als eine Notwendigkeit erfahren, weist darauf hin, daß dieser Trieb im westlichen Denken und unserem Selbstbild, das wir daraus herleiten, verankert is.t Friedrich Nietzsche ist der erste, der Ende des 19. Jahrhunderts sein versengendes Licht auf den Zusammenhang zwischen der westlichen Indentität und unserem Bedürfnis, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu sagen scheinen läßt. Wahrheit zeigt sich als kulutell bestimmter Antrieb. Für Alles gibr es ein unaufhaltsames Bedürfnis nach Wahrheit, ein Verlangen nach oder einen Willen zur Wahrheit. Die Antwort auf die Frage: "Warum eigentlich Wahrheit?" lautet, daß wir der Sinnlosigkeit von Dingen und Ereignissen nicht gewachsen sind. Merkwürdigerweise wurde Nietzsches radikale Kritik von redlichen aber nicht sehr belesenen Demokraten als protofaschistisches Element aufgefaßt. Vorallem deshalb, weil er diesen Willen zur Wahrheit schließlich umbenennt in Willen zur Macht. Die Unterschlagungen seiner mit den Nazis kokettiernenden Schwester vollendeten den Mythos. Nach dem Obenstehenden dürfte jedoch deutlich sein, woraus diese Macht der Wahrheit genau besteht: genauso wie dies bei den gefilmten Skinheads der Fass ist, bekommt unser Verhalten durch die Wahrheit Sinn und Normen. Unser Leben wird sinnvoll und normal. Normalität und Sinngebung lenken unser Tun. Schon Sokrates wies darauf hin, daß das Resultat des "Kenne Dich Selbst" zwangsläufig ein tugendhaftes Leben sein müsse. Wissen, so meinte er, sei Tugend. Wahrheit verpflichte zum Handeln. Disziplinierung: der Mikrofaschismus der Demokratie Die Demokratie begreift das faschistische Verlangen als eine politische Perversion ängstlicher, frustrierter Kleinbürger, oder in neuer Zeit: sozialökonomischer Randgruppen. Die Gewalt, die ihr abweichendes Verhalten charakterisiert, verwirft der Demokrat als etwas an sich völlig Fremdes, als etwas Abnormales und Irrationales. Das Scheitern, diese Gewalt zu normalisieren, also zu neutralisieren, zwingt die Demokratie zu Gegengewalt. Sie legitimiert dies, wie das Christentum einmal das Verbrennen von Ketzern rechtfertigte: das Fremde leugnet die unwiderlegbare Wahrheit des Menschen und widersetzt sich deren Verwirklichung. Aber es ist genau dieses verzweifelte Ausstoßen, in dem sich die getarnte Gewalt der Demokratie offenbart. Hat man ihr einmal die humane Maske heruntergerissen, kommt das verzerrte Antlitz des Faschismus zum Vorschein, dessen disziplinierende und ausstoßende Gewalt dann auch total ist. Vor diesem Hintergrund wird Deleuzes Feststellung verständlicher, daß ein mikrofaschistisches Verlangen der Demokratie eigen sei. Jeder Demokrat trägt es in sich. Penck drückt es so aus: "Alles ist paradox und schizophren, flach und großartig, extrem reaktionär und extrem fortschrittlich, dekadent und faschistisch. Ich bin das auch! Sie auch!" Und doch führt dieses mikrofaschistische Verlangen in der Demokratie offenbar nicht zu unannehmlichen Exzessen wie der gewalttätigen Deportation aller Ausländer. Es scheint sogar so, als würden Individuen, gerade indem man sie sich aussprechen, d.h. ihrem Verhalten einen Sinn geben läßt, dazu befähigt, sie selbst zu sein. Der unsichtbare Zwang liegt jedoch in der Art und Weise, wie gesprochen werden muß. Anders ausgedrückt: Institutionen und Normen disziplinieren von der Wiege biz zur Bahre die Wünsche der Individuen. Michel Foucault hat diese Einsicht in seiner Kritik an Gefängnissen und der vermeintlichen Objektivität von Humanwissenschaften messerscharf formuliert. Im Gegensatz zur herrschenden marxistischen und liberalistischen Auffassung über die Wirkung von Macht (Macht unterdrücke aus einem in Staat und Kapital lokalisierten Machtzentrum heraus die von sich selbst entfremdeten Massen) hat er gezeigt, daß sich allerlei mikroskopische Machtauswirkungen gerade unter dem Banner der Wahrheit unserem Bewußtsein aufdrängen. Macht schafft Selbstbewußtsein und Individualität: durch unseren absoltuen Willen zur Wahrheit "er" kennen wir uns im "normalen" Menschenbild, das vorallem durcht Humanwissenschaften wie Psychiatrie und Kriminologie hervorgebracht wird. Laut Foucault ist dieses Bild nicht objektiv, sondern normativ. Es ist nicht das Resultat einer neutralen Suche nach der Wahrheit, sonder entsteht aus einer biopolitischen Notwendigkeit: die Lebenskraft und Reinheit des gesellschaftlichen Organismus zu optimieren. Die Grenze zwischen Gesundheitspolitik und Eugenik kann dadurch schnell verschiwimmen. Was sich dem Griff der Gesellschaft entzieht das Fremde wird so Interpretiert, daß Ärzte und Sozialarbeiter (übrigends ohne sich dessen bewußt zu sein, da sich ihr Selbstbewustsein ebenfalls innerhalb dieser Normierung gebildet hat) es mit daraufgepfropften Körpertechnologien wieder in den Griff kriegen zu können. Wenn er erst therapiert und resozialisiert ist, darf der Kranke, Verrückte oder Kriminelle wieder ans Fließband. In der wissenschaftlichen Tätigkeit verbirgt sich als ebenfalls ein mikrofaschistisches Verlangen nach Reinheit, Einheit und Kontrolle. Wissenschaften sind ebenso wie die Sprache "Medien" oder Vermittlungen. Zunächst werden ihre Theorien van Ärzten, Sozialarbeitern und Kommentatoren in die Sprache normaler Menschen übersetzt, dann werden populärwissenschaftliche Abhandlungen von Eltern, Pastoren und Lehrern in ihren alltäglichen Betätigungsfeldern wie Familie, Schule, Gemeindehaus, Arbeitsplatz aber auch Krankenhaus und Gefängnis in Richtlinien für das Verhalten von Kindern und von der gesellschaftlichen Norm abweichenden Personen umgesetzt. deren abweichende Bedürfnisse schließlich unter Verweis auf die Wahrheit angepaßt werden. So produziert und reporduziert die Wahrheit Normalität. Foucault zeigt, wie unser Verhalten bis ins kleinste Detail reguliert und diszipliniert wird, durch die Forderung des Normalen, die mit wissenschaftlichen Theorien untermauert wird. Begreifen und indenGriffkriegen hängen eng zusammen. Wissen und Macht, meint Foucault, sind untrennbar miteinander verbunden. Wahrheit verpflichtet zum Handeln. Rationalität und Xenofobie Dieser "wissenschaftliche" Imperativ beschränkt sich nicht auf das Denken des 19. Jahrhunderts. Er liegt begründet in einer langen Tradition, die zurückgeht auf Plato. Die Einverleibung von dessen "Idealismus" durch das Christentum hat den westlichen Menschen jahrhundertelang dazu getrieben, alle Lebensund Sichtweisen, die sich seinem Begreifen und Griff entzogen (Teufel, Ketzer, Hexen, Outlaws, Pöbel, afrikanische Neger und amerikanische Indianer, Verrückte, langhaariges Gesindel) aus den ihm vertrauten Begriff heraus auf die westlichen Sicht und Lebensweisen zu reduzieren oder sie im günstigsten Falle in einer dienenden Funktion darin aufzunehmen. Dies gilt nicht allein für die Außenwelt: Auch die Innenwelt voller bedrohlicher Begierden und Perversionen ist zuerst durch die christliche Lehre und später durch die psychiatrischen Theorien kolonialisiert worden, wobei alles, was die Einheit und Reinheit des Ich bedrohte, ausgetrieben und verdräng wurde. Kurzum, das westliche rationelle Denken hat das Fremde nie anerkannt. In diesem Sinne ist es per definitionem xenofob. Fremdenhaß ist vielleicht ein großes Wort, aber in jedem Fall ist die Angst vor dem Fremden evident in der Tradition westlichen Denkens, auch wenn diese Angst durch eine verkrampfte Normalisierung getarnt wird. Diese Verkrampfung offenbart sich, sobald man das Fremde niecht mehr im Griff hat und es als Subversion dem inneren und äußeren Leben zusetzt. Darum greift auch die Demokratie zu ihrer letzten Rettung: der Verbannung und Vernichtung des Fremden. In diesem Sinn bildet sowohl der scheußlich disziplinarische Charakter des totalitären Staates als auch die DEportation von rassisch und ideologisch unreinen Fremden (Juden, Homosexuellen, "Zigeunern", Geistigbehinderten und Kommunisten) eine Fortsetzung einderseits eines jahrhundertelang durch vermeintliche religiöse und humanistische Motive eingegebenen Kolonianismus, andererseits der modernen wissenschaftlichen Disziplinierung. Faschismus und Demokratie haben also eine xenofobe Einstellung gemeinsam. Faschismus zeugt jedoch von einem exzessiven Bedürfnis nach einer geschlossenen Gemeinschaft und einer reinen Identität. Das Bedürfnis nach Einheit und die Angst vor dem Fremden werden hier nicht mehr kritisiert, weil sie paranoide Formen angenommen haben. Gerade weil die Verwerflichkeit des Fremden wissenschaftlich begründet werden kann in der Wahrheit, d.h. der physiologischen Anthropologie, Rassenlehre und Eugenink, die gleichzeitig mit Kriminalogie und Psychiatrie im 19.Jahrhundert aufkommen, ist das aktive Ausstoßen legitimiert. Das Vorhandensein des fremden wird überall vermutet, was zu allumfassender Kontrolle und expliziter Disziplinierung zwingt. Jeder muß sich ausdrücken, seine Reinheit zu beweisen, zu bekennen. Die Sprache wird explizit faschistisch. Jede gesellschaftliche, kulturelle, politische und ökonomische Tätigkeit wird schließlich dieser totalitären Forderung unterworfen. Die Kunst eines nietfaschistischen Denkens Wenn Medien terroristisch sind, Sprache faschistisch ist und Rationalität xenofobisch kann man dann diesem Schicksal noch entrinnen? Ist Kritik durch Sprache niet möglich? Können wir uns noch freidenken? Für eine mögliche Antwort müssen wir uns der kunst und ihrem spezifischen Gebrauch der Medien zuwenden. Dafür bedarf es eines Verständnisses von der Beziehung, die der totalitäre Staat zur Kunst hat. Sie wird zum Gesamtkunstwerk. Das ist kaum möglich, weil die Kunst dem totalitären Streben untergeordnet wird. Die Politik wird ästhetisiert und die Kunst politisiert. Der Neorealismus mit seinem unumgänglichen Heroismus, in dem die Unterordnung gefeiert wird, steht im Dienste des Ganzen. Aber diese Bilder beunruhigen nicht und üben sicher keine Kritik, weil alles Fremde aus ihnen verschwunden ist. Alle anderen Kunstäußerungen, besonders die Avantgarde, wuden ent"artet": entkunstet. Sie sind abweichend und stimmen nicht mit der Reinheit der Rasse überein. Das kann auch nicht anders sein, weil die Avantgarde sich definiert als Kritik an der ebenfalls nach Einheit strebenden bürgerlichen Ordnung. Sie behauptet, sie stehe außerhalb dieser Totalität und stelle eine subversive Untergrundströmung dar, die allein schon durch ihren perversen also gewalttätigen Inhalt Kritik übt. Die Antwort auf die Frage "wie den Faschismus in Sprache, Bild und Musik bekämpfen?" wird zunächst gesucht werden in Richtung prinzipieller Offenheit dem Fremden gegenüber ein Sichwidersetzen beinhalten. Denn weshalb flößt das Fremde, wenn es mehr ist als exotisch und nicht mehr aus einer terroristischen Distanz betrachtet werden kann, eigentlich Angst ein? Nicht zuletzt deshalb, weil es uns allerlei Unsicherheiten ausliefert. Es bricht in unsere tägliche Routine und die Selbstverständlichkeit unseres Verhaltens ein. In Gegenwart des Fremden werden wir gezwungen, uns aktiv und aus einer alerten Empfindlichkeit heraus mit der Welt auseinanderzusetzen. Wir müssen das Befremden, das die Dinge auslösen, oder das den Fremden hervorlockt, an uns heranlassen, ohne uns sofort hinter dem Schutzschild der Alltagssprache irgendeines anderen Mediums zu verschanzen. Positiv formuliert: wir müssen der Sinnlosigkeit und Gewalt, die dem eigen ist, trotzen. Genau diesen Offenheit kennzeichnet die AvantgardeKunst. Sie stößt das Fremde nicht zurück, verleibt es sich aber auch niet ein, sondern verwandelt sich selbst durch das Fremde, Abweichende, Perverse, in dem sie es in ihren verschiedenen Medien wirken läßt. Die Geschichte der Avantgarde zeugt von dieser Unabhängigkeit. So ist es nicht verwunderlich, daß japanische Drucke das Werk vieler Impressionisten beeinflußten und afrikanischer Bilder Picasso neue Einsichten brachten. Daß das Perverse und Obszöne im deutschen Expressionismus so stark in den Vordergrund trat, wird ebensowenig erstaunen. Auch in Schönenbergs Musik wurde die Forderung nach Einheit aufgegeben. Durch all diese Versuche, das Fremde sprechen zu lassen, ohne ihm von vorneherein die Strukturen unserere westlichen Medien aufzuzwängen, aknn sich auf die Dauer die Haltung des Zuschauers oder Zuhörers gegenüber dem Fremden verändern. Denn im Gegensatz zum bestätigenden Neorealismus ist die Konfrontation mit der AvantgardeKunst durchgehend äußerst gewalttätig, weil sie bewußt den guten Geschmack des Bürgers brüskiert. Das Ausüben von anti oder nichtfaschistischer Kunst bedeutet also nicht, daß auf Gewalt verzichtet wird. Im Gegenteil. Aber die Gewalt, die gezeigt wird, ist kritisch, weil sie dem Zuschauer oder Zuhörer die unterdrückte oder verdrängte Gewalt bewußt macht, die die konventionelle Kunst unter dem Vorwand des guten Geschmacks auf das Fremde ausübt. Will das Denken sich vor dem Verdacht schützen, daß es unkritisch die totalitären Tendenzen bestätigt, dann kann es sich in dieser Kunst spiegeln, um sich von seinem xenofoben Charakter zu befreien. Die Aufgabe der Philosophie in der hetigen Zeit besteht vielleicht darin, sich vom Postulat der Wahrheit zu befreien. Philophieren wird dann wieder zu einem schöpferischen Akt. In dem es feste Identitäten aufbricht und Vielfalt und Unterschiede betont, die nicht in einem hierarchischen Verhältnis zueinander stehen, erfüllt es die Bedingung, die notwendig ist, um zu verhindern, daß sie als Alibi für irgendein totalitäres System mißbraucht wird. Das Medium der Philosophie, die Sprache, wird zurückhaltender sein müssen. Sie wird sich ihrer Unvollkommenheit bewußt sein müssen, eine definitive Wahrheit oder eine reine Essenz in Worte zu fassen. |